Die Gemüse/Obstmischung ist der andere wichtige Bestandteil der Roh-fütterung. Dieses muss jedoch für den Hund püriert werden, da seine Verdauung Mühe hat, die Zellwände von pflanzlichen Zellen aufzuschliessen. Je kleiner püriert, desto besser ist es verwertbar. Ausserdem ist die Beimischung von verschiedenen hochwertigen Ölen ein ‚Muss’, damit die fettlöslichen Vitamine auch aufgenommen und dem Organismus zur Verfügung gestellt werden können.
Auch sollten ab und zu Milchprodukte verabreicht werden, sofern es der Hund verträgt. Frische oder getrocknete Kräuter, Nüsse, Kerne und andere abwechslungsreiche Zusätze bereichern und vervollständigen die ausgewogene Rohfütterung.
Das Füttern von Getreide ist unter Rohfutterexperten eine sehr umstrittene Sache und ich möchte hier nicht im Detail darauf eingehen. Unbestritten ist jedoch, dass die Anatomie und die Verdauungschemie des Hundes nicht auf die Verdauung von grösseren Mengen an Getreide eingerichtet sind und dieses auch sehr schlecht verwerten kann. Zudem ist heutzutage bekannt, dass Getreide und Sojaprodukte zwei der Hauptallergene beim Hund sind. Es gibt jedoch Hunde, die Getreide sehr gut vertragen und es auch gerne mögen und aber auch andere, die damit überhaupt nicht zurecht kommen. Sofern Getreide gefüttert wird, sollte das Fleisch nicht mit dem Getreide gemischt werden, da eine unterschiedliche Verdaulichkeit besteht und es eventuell zu Blähungen kommen kann. Bei Erkrankungen wie Arthrose, Nierenleiden sowie Krebs sollte generell auf Getreide verzichtet werden.
Viele Barfer lassen ihre Hunde einen Tag lang in der Woche fasten und stellen dem Hund in dieser Zeit nur frisches Wasser zur Verfügung. Die Energie, die für die Verdauung benötigt wird, kann an irgendeinem anderen Teil des Körpers verwendet werden. Proteinreiche Nahrung, die der Hund braucht, belastet Verdauungs- und Ausscheidungsorgane. Durch einen Fastentag kann sich der Verdauungstrakt erholen. Falls man mit der Philosophie des Fastens Mühe hat oder dies seinem Hund nicht zumuten will, kann man auch an jenen Tagen anstatt dem Fasten einfach nur fleischlos füttern.
Es ist nicht nötig, dass der Hund mit jeder Mahlzeit genau die oben erwähnte Aufteilung und damit alle lebenswichtigen Nährstoffe erhält. Die Ausgewogenheit muss über einen Zeitraum von ca. 2-3 Wochen erreicht werden, denn auch in der Natur gibt es keine tägliche Ausgewogenheit.